Zuerst etwas nötige Theorie. Wozu dient das Haar? Historisch bildete sich das Haar zur Abdeckung, Abdichtung, Abschirmung und zum Schutz vor Wärme oder Kälte aus – um die Überhitzung, oder umgekehrt das Durchfrieren des Kopfes und des Gehirns zu verhindern. Nicht weniger wichtig ist auch der Schutz vor der UV-Strahlung. Glanzvolle, vitale Haare werden von der Gesellschaft als Beweis für Gesundheit, Schönheit und persönliche Anziehungskraft wahrgenommen.
· Regulator der Körpertemperatur
· Abschirmung vor der UV-Strahlung
· Ästhetik – Betonung der Persönlichkeit
Die größte Aufmerksamkeit zieht natürlich das Haupthaar (100 Tausend Haare im Schnitt), aber die menschliche Behaarung umfasst auch den Bart, die Wimpern, die Augenbrauen und die Behaarung am ganzen Körper einschließlich der feinsten, schier unsichtbaren Härchen (summa summarum hat der Mensch etwa 5 Mio. Haare auf dem Körper).
Das Haar selbst besteht aus dem in die Haut eingesenkten Teil - sprich aus der Haarwurzel (Radix pili) – und dem über die Haut hervorragenden Teil - sprich der Haarschaft (Scapus). Die Grundbegriffe aus dem Bereich der Struktur der Haare sorgen für ein schnelles Verständnis:
Haarfollikel – das Säckchen, das die Haarzwiebel ummantelt, aus der das Haar herauswächst. Der Follikel verbirgt sich 4 mm unter der Hautoberfläche und umfasst die Talg- und Schweißdrüsen und die Gefäßversorgung. Unterhalb der Talgdrüse befinden sich ein kleiner Muskel - der Haarbalgmuskel, der das Haar aufrichtet und den Talg aus den Talgdrüsen auspresst. Die Haarfollikel bilden sich bereits im 5. Schwangerschaftsmonat aus.
Keratin – ein fester aufbauender Eiweißstoff, der etwa 80 % der Haarstruktur ausmacht. Keratin bestimmt die Festigkeit, Dehnbarkeit und Spannkraft des Haars. Glattes Haar enthält mehr Keratin. Lockiges, widerspenstiges, eigenwilliges, strubbeliges oder gefärbtes Haar kann man mit Hilfe der Keratin-Kosmetik glätten und regenerieren.
Melanin – das Pigment, das dem Haar die Farbe schenkt. Hört es auf zu funktionieren, wird das Haar weiß.
Oberhäutchen (Haarkutikula) – die äußere, sehr feste, Schutzschicht des Haars. Sie steht mechanischen Einflüssen sowie der Sonnenstrahlung halt und sorgt für ein vitales Erscheinungsbild.
Haarrinde (Kortex) – bildet die Hauptmasse des Haars, die sich gleich unter der Kutikula befindet und besitzt die Form einer Faserschicht, sie besteht aus Keratinfasern und Pigmentkörnern.
Haarmark (Medulla) – der zentrale, nährende Teil der Haare, der aus Keratin mit einem hohen Fett-Gehalt besteht.
Anagen – die erste Phase, das aktive Wachstum. Die Anagenphase dauert 3 Jahre im Schnitt und bei einem gesunden Haarzyklus befinden sich gewöhnlich bis zu 90 % der Haare in der Wachstumsphase.
Katagen – die zweite Phase im Haarzyklus; die Übergangsphase. In dieser Phase stellt sich die Zellteilung ein, das Haarwachstum ist beendet und das Haar ruht zirka 3 Wochen.
Telogen – die dritte Phase im Haarzyklus wird auch als Ausfallphase oder Ruhephase bezeichnet. Die Stoffwechselaktivität des Haarfollikels wird eingestellt, wodurch das Haar letztendlich verkümmert und natürlich ausfällt. Diese Phase dauert 2 bis 4 Monate und betrifft in der Regel 10 % der Haare, die stufenweise durch neue Haare ersetzt werden, die die Anagenphase eintreten. Etwa 8 % bis 14 % aller Kopfhaare sind circa 3 Monate lang in dieser Phase. Danach bildet die Haarmatrix ein neues Haar aus.
Es ist wichtig sich bewusst zu werden, dass Anzahl, Farbe, Stärke und Form der Haare angeboren, spricht genetisch festgelegt sind. Das schnellste Haarwachstum kann man zwischen dem 16. Und 24. Lebensjahr bemerken und gespaltene Haarspitzen muss man einfach ab und zu zurückschneiden. Die Anzahl der Haarfollikel nimmt im Laufe des Lebens nicht zu, sondern sie geht eher zurück. Der Mensch verliert täglich 50 bis 100 Haare im Schnitt (mit der Diagnose Androgenetische Alopezie - anlagebedingtem Haarausfall - sind es bis zu 200 Haare pro Tag).
Die Kondition der Haare festigen Sie vor allem durch eine ausgewogene Ernährung, die sich auf Eiweißstoffe, gesunde Fette, Obst und Gemüse stützt. Konzentrieren Sie sich auf die Bewegung, den Trinkplan, einen ergiebigen Schlaf und die Linderung von Stress. Im Hinblick auf Vitamine sind Vitamin A, D, H, C, E und B12 die wichtigsten, aus Mineralien sind es Zink und Eisen.
Der unentbehrliche Teil der umfassenden Haarpflege ist die moderne kräftigende Haarkosmetik.
Probieren Sie zum Beispiel folgende Marken aus:
· Seren gegen Haarausfall und andere Produkte der Marke Alpecin,
· Haarpräparate mit Keratin von der Marke Kallos Cosmetics,
· Tiefgehend nährende Präparate von Dr. Hauschka,
· Öle, Masken oder Conditioner der Marke Macadamia Professional,
· Haarpflege gegen Spliss und Pflege des langen Haars der Marke L´Oréal,
· Shampoos gegen Haarausfall Kérastase, Plantur 21 oder Schwarzkopf,
· Haarkur von Vichy für Damen,
· Spülfreies regenerierendes Spray Revlon Professional.
Wappnen Sie sich bei der Aufnahme der intensiven Seren und Kuren mit Geduld aus. Im Hinblick auf die Wachstumsphasen der Haare (siehe oben) können Sie die Ergebnisse erst nach einem Vierteljahr auswerten. Dem Haar tun auch selbstgemachte Öl-Umschläge, Haarmasken oder Spülungen mit Apfelessig, der dem Haar Energie bis in die Haarfollikel liefert, gut. Und zum Schluss eine pikante Interessantheit: die Vorfreude auf erotische Spiele regt sogar auch das Haarwachstum an!
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